Worum geht es in der Germanistik? Fast jeder würde darauf antworten: Naja, um Deutsch. Doch das ist nur bedingt richtig. Die Germanistik beschäftigt sich nicht nur mit der deutschen Sprache an sich, sondern mit allem, was diese eben so mit sich bringt: Kulturgemeinschaften und deren Identität, Literatur und Theater, Kommunikation und soziale Medien und und und. Um dieses riesige Themenfeld ein wenig besser überblicken zu können, teilt sich die Wissenschaft der Germanistik in drei Teilgebiete auf, die ihr auch im Modulhandbuch wiederfindet.
Neuere deutsche Literaturwissenschaft (kurz: NDL) dürfte den allermeisten bekannt vorkommen, da dieses Teilgebiet immer wieder im Schulunterricht thematisiert wird. Neuere deutsche Literaturwissenschaft beschäftigt sich nämlich mit sämtlicher deutscher Literatur ab etwa 1500 und behandelt damit bekannte Epochen wie z. B. die Aufklärung, den Sturm und Drang oder die Klassische Moderne. Um die unterschiedlichen Epochen, Gattungen, usw. zusammenhängend verstehen zu können, beginnt das Studium in Heidelberg mit einer überblicksartigen „Einführung in die neuere deutsche Literaturwissenschaft“.
Doch natürlich existiert die deutsche Sprache nicht erst seit der frühen Neuzeit. Welche Entwicklung die Sprache bereits vorher gemacht hat, und in welchen Formen sie auftauchte, ist dann das Thema der älteren deutschen Philologie (auch Mediävistik genannt). Sie behandelt somit vor allem die deutsche Sprache des Mittelalters, aber auch die verschiedenen kulturellen Aspekte, die eng mit der Sprachentwicklung verknüpft sind, haben ihren Platz in der Mediävistik. Um voll in die Thematik einsteigen zu können, bedarf es einiger Zeit um sich der Eigenheiten der „neuen alten Sprache“ Mittelhochdeutsch bewusst zu werden. Darum beginnt man auch in dieser Disziplin mit einer Einführung in deren Fokus vor allem das Lernen der „neuen Sprache“ liegt.
Komplettiert werden die drei Disziplinen der Germanistik von der Germanistischen Sprachwissenschaft (Linguistik). Hier wird vor allem die Sprache (als System) in den Blick genommen. Man untersucht beispielsweise die Semantik, also die Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen, oder die Pragmatik, in der die Verwendung von Ausdrücken in ihrem jeweiligen Kontext eine Rolle spielt (z. B. Unterschiede zwischen Whatsapp-Nachrichten und einer mündlichen Konversation). Auch in dieser Disziplin startet man das Studium mit einer Einführung, die vor allem einen Überblick über die Arbeitsfelder der Linguistik geben soll. Nach diesen Einführungen werden in Proseminaren, Lektürekursen, Übungen usw. bestimmte Themen erschlossen und erarbeitet. So wird der Studierende selbst aktiv und verfasst am Ende seines Seminars eine Hausarbeit über eine bestimmte Forschungsfrage.
Wie die verschiendenen Studiengänge exakt aufgebaut sind, könnt Ihr der Seite des Germanistischen Seminars hier detailliert entnehmen. Studienberatung erhaltet ihr außerdem bei Frau Hennings oder Herrn Krings.